Die Wahl eines Berufs nach der Schulzeit ist eine sehr wichtige Entscheidung. Man will ja das richtige im Leben machen. Ich habe nach dem Abitur schon ganz genau gewusst, was ich machen wollte. Ich wollte Krankenschwester werden.
Warum und wieso, fragt ihr euch jetzt?
Das ist eine gute Frage. Ich glaube, dass mich meine Mama geprägt hat, denn sie arbeitet schon sehr lange im ambulanten Pflegedienst. Mich hat die Arbeit mit Menschen fasziniert: Man kann mit wenigen Dingen helfen und anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Praktikum auf der Entbindungsstation
Als ich noch zur Schule ging, habe ich ein Praktikum auf der Entbindungsstation in Mittweida in Sachsen gemacht. In diesen zwei Wochen meines Praktikums lernte ich besonders den Umgang mit Babys kennen, aber auch die Pflege der Mütter nach der Entbindung.
Nach meinem Schulabschluss wollte ich unbedingt eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machen. Doch ich bekam eine Absage. Begründung: zu wenig Erfahrung in der Pflege.
Einstieg über ein FSJ
Also entschloss ich mich, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu machen. Ich arbeitete ein Jahr auf einer onkologischen Station im Krankenhaus in Mittweida. In diesem Jahr sah ich viele schöne Dinge: Menschen lächelten und bedankten sich, weil das Pflegeteam ihnen half. Ich erfuhr viel über den Beruf Krankenschwester, den Alltag im Pflegeberuf, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Ich sah aber auch viele unangenehme und traurige Dinge. Ich kam das erste Mal mit dem Thema Tod in Berührung.
In diesem Jahr habe ich aber auch sehr viel über mich gelernt. Ich bin offener im Umgang mit Menschen geworden. Ich bin oft an meine Grenzen gekommen, aber dadurch bin ich auch stärker geworden.
Nach meinem FSJ startete ich in die dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Jetzt bin ich schon seit vier Jahren examiniert, und ich habe bis jetzt keinen meiner Schritte bereut!
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