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Impfpflicht in der Pflege

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Ab dem 16. März 2022 soll deutschlandweit die Impfpflicht in der Pflege eingeführt werden. Dies hat unsere Bundesregierung so beschlossen. Ist das richtig oder falsch? Ich glaube, diese Frage stellt sich zurzeit jede Pflegefachkraft und jeder Mitarbeiter im medizinischen Bereich in Deutschland. Und vor allem: Was machen, wenn man sich nicht impfen lassen möchte?

Fragen über Fragen

Es sind zugegebenermaßen Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Ich persönlich finde den Schritt unserer Bundesregierung, die Pflege zu verpflichten, falsch! Der schon seit einiger Zeit anhaltende Pflegenotstand ist ebenso ein Versäumnis unserer Politik. Umso schlimmer ist es, dass man mit der Impfpflicht noch mehr Pflegefachkräfte gehen lässt. Ich verstehe das Handeln der Politik nicht. Sind es nicht wir Mitarbeiter in der Medizin, die sich seit fast zwei Jahren 24 Stunden am Tag um erkrankte Menschen gekümmert haben? Wir Mitarbeiter, die am Bett saßen und die Hand des Patienten gehalten haben, weil er Todesangst hatte? Diejenigen, die immer ein offenes Ohr hatten, die sich selbst gefährdet haben, die, die immer gerne gepflegt haben? Genau diese Mitarbeiter sollen jetzt zum Impfen gezwungen werden? Ich fühle mich, so wie viele andere Kollegen, von der Politik komplett im Stich gelassen! Jeder Einzelne sollte noch selbst über seinen Körper entscheiden können. Dies ist ein Grundrecht.

Handeln statt zusehen

Doch leider nimmt unsere Bundesregierung den Hilferuf der Pflege nicht wahr! Dabei haben wir uns bewusst für diesen Beruf entschieden, weil wir anderen helfen wollten. Ich kann jeden Einzelnen verstehen, egal welchen Grund er hat, dass er „Nein“ zur Impfpflicht sagt. Versteht mich nicht falsch. Ich selber bin geimpft und habe weder ein Problem mit ungeimpften noch mit geimpften Menschen. Und ich finde es falsch, wenn man aufgrund eines Impfstatus über andere Menschen urteilt. Aber es sollte jedem selbst überlassen sein, wie er sich entscheidet. Am Ende des Tages ist es der Charakter und das Handeln, das zählt. Vorurteile und Diskriminierung sind und bleiben eine schlechte Eigenschaft des Menschen und jeder sollte daran arbeiten, offen und tolerant zu bleiben. Gerade in der jetzigen Situation sollten wir alle an einem Strang ziehen. Denn der Pflegenotstand wird uns alle betreffen, wenn wir nicht endlich anfangen, etwas zu verändern.

Deshalb hoffe ich, dass unsere Politik die Not erkennt, den Hilferuf aus unserem Gesundheitswesen hört und endlich handelt. Angefangen mit der Abschaffung der Impfpflicht in der Pflege. Denn jede Pflegefachkraft – ob geimpft oder ungeimpft – zählt und ist so wertvoll in unserer heutigen Zeit. Mein Appell an alle Pflegekräfte: Haltet durch! Ihr seid nicht allein.

Foto: Fotolia/Adam Gregor

Wjatscheslaw Schäfer

(Jahrgang 1984) arbeitet in Asklepios Klinik im hessischen Lich in der Nähe von Gießen. Dort ist er Bereichsleiter für Unfallchirurgie und Gynäkologie. Wjatscheslaw wurde in Kasachstan geboren und kam als Kind im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren als Krankenpfleger und ist seit einiger Zeit auch als Praxisanleiter tätig. Wjatscheslaw beschreibt sich als im Grunde gut gelaunten Menschen, der gerne an die Arbeit geht. Wenn mal etwas schiefgehe, helfe Jammern am Ende niemandem weiter, findet er. Deshalb lautet sein Motto: Kopf hoch, morgen ist ein neuer Tag. Und man sollte möglichst jeden genießen. In seiner Freizeit ist ihm das Training im Fitnessstudio wichtig. Und Zeit für Familie mit seinen vielen Geschwistern, Neffen und Patenkindern.


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Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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