Wie viele in der Pflege dachte auch ich oft daran, den Kasack an den Nagel zu hängen. Die hohe Belastung im Alltag, häufiges Einspringen und unregelmäßige Arbeitszeiten ließen mich oft daran zweifeln, dass dies der richtige Weg für mich sei. Doch ich bin noch hier. Warum? Liegt es an dem tollen Team, an den Möglichkeiten, mich zu entwickeln oder einfach nur an dem kurzen Arbeitsweg?
Meine Abenteuerlust
2011 habe ich meine dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Asklepios Klinik Altona abgeschlossen. Schon nach eineinhalb Jahren in meinem Job konnte mich kaum noch etwas überraschen. Das gab mir zwar Sicherheit, doch fehlte mir dadurch die Abwechslung.
So entschied ich mich, die Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu absolvieren. Mit viel Leidenschaft und Herzblut habe ich ab diesem Zeitpunkt den Pflegeprofis von morgen die nötigen Skills beigebracht. Dennoch war meine Abenteuerlust nicht gestillt.
Ich absolvierte die Weiterbildung zur Wundexpertin. Stets unter didaktischen Aspekten konnte ich nun die Pflegeprofis von morgen noch besser anleiten und ihnen Wissen und Tricks vermitteln. Schnell merkte ich, dass die pädagogische Arbeit mein Leben sehr bereicherte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits drei Jahre in der Neurochirurgie gearbeitet. Diese Dauer war damals mein Ziel und länger wollte ich nicht bleiben – eigentlich. Doch schnell merkte ich: hier will ich nicht mehr weg.
Mein Warum
Viele Kollegen sind mittlerweile Freunde geworden. In jeder Situation merkte ich, dass ich mit einem gut funktionierenden Team so ziemlich alles erreiche, wenn alle aufeinander zählen können. Ich befand mich in einer Zwickmühle. Die Lust auf Neues war ungebrochen. Doch würde ich so ein tolles Team noch einmal finden? Ich musste einen Weg suchen, um beides miteinander zu verknüpfen.
So ergriff ich die Chance, die mir geboten wurde und begann 2020 die Fachweiterbildung zur Stationsleitung. Diese habe ich im März 2022 mit einem „sehr gut“ beendet. Auf dieses Ergebnis bin ich sehr stolz. Denn diese Zeit hat alles von mir abverlangt. Für mich war das keine normale Weiterbildung. Mein ganzes Leben hat sich so sehr zum Positiven verändert, beruflich und auch privat. Ich bin dem Team in Altona sehr dankbar für diese Möglichkeit.
Mittlerweile leite ich die neurochirurgische Station in der Asklepios Klink Altona. Ich liebe unseren Teamspirit. Weiterhin schätze ich auch sehr, dass alle das gleiche Wertesystem vertreten und selbst in Krisenzeiten immer ein Lachen bei uns zu finden ist. In dieser Position ist Abwechslung meine Routine.
Zurück zu meiner Frage: Warum bin ich noch hier?
Es sind meine abwechslungsreichen Aufgaben als Stationsleitung und das Team aus engagierten Kolleginnen und Kollegen. Vor allem wegen dieser zwei Punkt bin ich noch hier und werde auch bleiben.
Hier kann ich was verändern. Hier werde ich gebraucht. Hier wachse ich täglich an meinen Aufgaben. Hier weht immer wieder ein frischer Wind, der meine Glut neu entfacht.
Foto: Caroline Runge