Die Schlussworte meiner kleinen Serie „Pflege hat viele Gesichter“ kommen von drei Personen, die ihre unterschiedlichen Berufe in der Pflege so noch einmal wählen würden – und euch daran teilhaben lassen.
Britta, Ergotherapeutin:
Was ich an meinem Beruf mag ist, dass immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Das heißt, die Ziele meiner Klienten sind für mich ausschlaggebend. Für meine Klienten geht es immer wieder darum, handlungsfähig zu bleiben oder zu werden. Für mich geht es also darum, sie dabei zu unterstützen und herauszufinden, was sie können, um möglichst selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten. Außerdem ist der Beruf sehr vielseitig. Es gibt viele verschiedene Fachgebiete, in denen ich arbeiten kann. Sei es mit Kindern oder älteren Menschen, akut Verletzten oder chronisch Kranken, somatisch oder psychisch Erkrankten. Es gibt eine Vielzahl an Einrichtungen, in denen Ergotherapeuten arbeiten. In Praxen, Werkstätten, Heimen, Krankenhäusern, Kitas oder Schulen. In den Fachbereichen, die mir liegen, habe ich die Möglichkeit, meine Arbeit, meine Schwerpunkte und Sichtweisen immer wieder durch Fort- und Weiterbildungen zu vertiefen oder auch zu verändern.
Claudia, Praxisanleiterin
Freigestellt, also hauptberuflich als Praxisanleiterin zu arbeiten, gefällt mir, weil ich so mit den Auszubildenden losgelöst vom Dienstplan strukturiert und ganzheitlich eine Patientengruppe betreuen kann. Dabei sind alle Facetten möglich – zusehen, anleiten und erklären. Am Ende der investierten Zeit ist es schön zu sehen, dass die Auszubildenden stolz auf das Gelernte, jedoch vor allem auch auf das selbst Geleistete sind.
Parallel zu meiner Arbeit im Stationsalltag konnte ich den Auszubildenden zeigen, dass auch bei knappen Personalressourcen eine patientenorientierte Pflege möglich ist. Das Arbeiten mit angehenden Pflegefachkräften macht Spaß und ist sehr gut investierte Zeit. Ich konnte den Auszubildenden anspruchsvolle Aufgaben geben und ihnen zeigen, dass dieser Beruf vielseitig ist und trotz allem Spaß machen kann.
Maja, Kinderkrankenschwester mit Weiterbildung zur Intensivfachkraft
Ob ich nochmal Kinderkrankenschwester werden würde? Ja, auf jeden Fall! Unbedingt! Die Begeisterung für meinen Beruf lässt sich nur schwer in Worte fassen. Eigentlich wollte ich Medizin studieren, hatte aber keine Lust auf das Physikum. Also überlegte ich, welcher Beruf mit Medizin und Kindern zu tun hat und startete meine Ausbildung. Das ist jetzt 20 Jahre her. Im Laufe der Jahre kam noch die Fachweiterbildung Intensivpflege dazu.
Oft höre ich: „Mit kranken Kindern, das könnte ich nicht…“ Aber ich kann! Es ist schön, sie zu begleiten, bei der Genesung zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Aber auch die Begleitung in der Trauer und dem Sterben gehören dazu. Der Beruf hat viele Facetten. Meine ist die Pflege von Patienten in der intensivmedizinischen Versorgung. Ich versorge nicht nur die Kinder, sondern bin auch für die Eltern da. Das breite Altersspektrum vom Frühgeborenen bis zum 18-Jährigen und die Mitbetreuung der Eltern machen den Beruf anspruchsvoll. Es ist abwechslungsreich, spannend, kommunikativ, bereitet mir viel Freude, bringt mich manchmal an meine Grenzen und wird nie langweilig. Auch wenn die Nähe zu den Kindern und ihren Eltern manchmal gar nicht so leicht, sondern herausfordernd ist, lohnt es sich! Kinder sind echt und unverstellt. Sie geben mir ganz viel zurück!!
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