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New Work im Krankenhaus: Die Motivation von Fachkräften steigern

Autor:
Work-Life-Balance

Mit einem akuten Mangel an Pflegekräften stehen Krankenhäuser vor einer enormen Herausforderung. Daher ist es an der Zeit, mit dem New-Work-Konzept eine neue Denkweise in Kliniken zu implementieren. Warum das notwendig ist, darüber schreibe ich in diesem Beitrag. Im zweiten Teil von „Was kann New Work besser machen?“ beleuchte ich, wie Führungskräfte die Arbeitszufriedenheit und Motivation ihrer Pflegekräfte steigern können.

Welches Ziel verfolgt New Work in der Pflege?

Das Ziel neuer Pflegebeschäftigungen besteht darin, zufriedene und motivierte Mitarbeitende zu haben, deren vielfältige Fähigkeiten erkannt und genutzt werden. Mitarbeiterautonomie, flexiblere Arbeitszeiten, eine neue Führungskultur und moderne digitale Tools bilden wichtige Ansatzpunkte dafür. Ich bin davon überzeugt, auf lange Sicht führt dies nicht nur zu einem attraktiveren Arbeitsplatz, sondern auch zu mehr zufriedenen Patient:innen.

Wie lässt sich New Work in der Pflege umsetzten?

Zahlreiche Forschungsprojekte und Praxisbeispiele aus verschiedenen Branchen belegen, dass unabhängige Entscheidungen zu einer höheren Freude, Kreativität und Effizienz im Arbeitsalltag führen können. Ein solcher Ansatz hat auch in Krankenhäusern Vorteile. Selbstbestimmte Fachkräfte erledigen ihre Aufgaben motivierter und verbessern so die Qualität ihrer Arbeit. Dadurch steigt auch die Zufriedenheit der Patient:innen.

Warum braucht es mehr Eigenverantwortlichkeit?

Führungskräfte sollten darauf vertrauen, dass ihre Mitarbeitenden Entscheidungen selbst treffen. Dazu müssen sie allerdings auch den nötigen Freiraum bekommen, um flexibel auf unterschiedliche Situationen zu reagieren, eigene Ideen und neue Ansätze einbringen zu können. Eine flexible Terminplanung wirkt sich ebenfalls positiv aus, da sie Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Arbeit effektiver zu organisieren und sich besser an unvorhergesehene Ereignisse anzupassen. Durch die Flexibilität können sie ihre Zeit besser nutzen und sich auf dringende Aufgaben konzentrieren, ohne durch starre Zeitpläne eingeschränkt zu werden.

Wir brauchen flache Hierarchien und neue Führungsstile!

Traditionelle, hierarchische Strukturen können wiederum die Flexibilität behindern, die für eine gute Anpassung an sich verändernde Arbeitsbedingungen erforderlich ist. Durch flache Hierarchien können Entscheidungen auch schneller getroffen werden, da sie weniger Ebenen durchlaufen müssen. Zudem fühlen sich die Mitarbeitenden eher dazu ermutigt, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Neue Führungsstile, die auf Empowerment, Unterstützung und Coaching basieren, sind notwendig, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und ihr volles Potenzial entfalten können. Diese neuen Ansätze fördern Offenheit, Vertrauen und Zusammenarbeit und unterstützen so die Agilität und Innovationskraft der Organisation.

Wie beeinflusst New Work die Wertschätzung am Arbeitsplatz?

Neben sinnstiftender, selbstbestimmter Arbeit und einer ansprechenden Arbeitsumgebung gehört zum New-Work-Konzept auch eine positive Einstellung, Spaß, Wertschätzung und ein gutes Arbeitsklima. In Krankenhäusern werden Kreativität, Produktivität und zwischenmenschliche Beziehungen oft durch dauerhaften Druck und Unzufriedenheit beeinträchtigt, was sowohl zu überlastetem Personal als auch zu unzufriedenen Patient:innen führen kann. Um dem entgegenzuwirken, ist es von Bedeutung, die Mitarbeitenden zu würdigen. Dazu gehören Vertrauen, individuelle Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und Weiterbildung sowie faire Vergütungsmodelle, um die Anerkennung in der Pflege zu steigern.

Mein Fazit zu New Work im Krankenhaus

Für die erfolgreiche Umsetzung von New Work in der Pflege ist es wichtig, bestehende Prinzipien und Strukturen kritisch zu hinterfragen und sich für neue Chancen sowie mögliche Herausforderungen zu öffnen. Dies erfordert zweifellos Mut. Mit einer positiven Einstellung, der Fähigkeit zur Selbstreflexion und Bereitschaft aus Fehlern zu lernen sind Führungskräfte auf dem richtigen Weg. Das New-Work-Konzept bedarf darüber hinaus einer individuellen Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse jedes Krankenhauses. Denn jede Klinik hat ihre eigenen Anforderungen und Gegebenheiten, ebenso wie die Mitarbeitenden ihre persönlichen Erwartungen und Ideen einbringen.

Foto: Anita 1705 – pixabay

Caroline Runge

Caroline Runge (Jahrgang 1989) arbeitet mit viel Leidenschaft und Herzblut als Stationsleitung der Neurochirurgischen Station der Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Caroline ist ihrer Passion treu geblieben. Sie hat bereits ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin 2011 in der Asklepios Klinik Altona abgeschlossen. Und ihr praktisches Examen auf der Neurochirurgischen Station absolviert, die sie heute leitet. Während ihrer beruflichen Laufbahn besuchte Caroline Fortbildungen, stets mit dem Blickwinkel, sich weiterzuentwickeln. Denn Stillstand ist für sie Rückschritt. Daher absolvierte sie 2012 bereits die Weiterbildung zur Praxisanleiterin. Kurz darauf folgte der Lehrgang zur Wundexpertin ICW. 2020 starte Caroline die Fachweiterbildung „Leitung von Organisationseinheiten in der stationären Gesundheitsversorgung“, welche sie im März 2022 erfolgreich abgeschlossen hat. Wenn Caroline nicht gerade Leckereien wie Torten oder Kekse kreiert, entspannt sie bei einer Meditationseinheit, einem guten Buch oder besucht Seminare zum Thema Persönlichkeitsentwicklung.


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    Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
    Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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