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Mitarbeiter aus der LGBTQ+ Community in der Pflege. Wie passt das?

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Kürzlich im Juni wurde weltweit der Pride (Stolz)-Monat der LGBTQ+ Community gefeiert. Dies ist eine Sammelbezeichnung für Personen, die nicht heterosexuell sind oder deren Geschlechtsidentität nicht dem binären Modell von männlich und weiblich entspricht. Die Buchstaben LGBTQ stehen für Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual, Transgender und Queer. Das Plus repräsentiert alle anderen wie asexuell, intersexuell oder pansexuell orientierte Personen. Alle haben eins gemeinsam: Sie gehören zu den vollwertigen Menschen unserer Gesellschaft mit gleichen Rechten wie Heterosexuelle! Das gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Pflege.

Leben und leben lassen

Als unsere Kollegen in der Pflege bereichern sie die Arbeitswelt und machen sie etwas bunter: Mitarbeiter aus der LGBTQ+ Community haben meiner Meinung nach ein besonderes Händchen für unsere älteren Patienten. Sie sind oftmals empathischer, ausgeglichener, humorvoller und nehmen vieles nicht zu ernst. Dies schätzen auch unsere älteren Patienten, obwohl ich anfangs dachte, dass genau diese Generation nicht so tolerant sei. Wie ich aber in den letzten Jahren feststellen musste, war der Gedanke ein Fehler. Wenn man auf Hilfe angewiesen ist, dann spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle. Ich glaube, dass viele Personen aus der LGBTQ+ Community deshalb in der Pflege arbeiten, weil sie hier noch Wertschätzung und weniger Ablehnung erfahren als in anderen männlich dominierten Berufen. Leider ist die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung weiterhin ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und vor allem im Job. Personen aus der LGBTQ+ Bewegung erfahren viel Diskriminierung und outen sich nur selten im beruflichen Umfeld, um keine Karriere-Nachteile zu erfahren. Es liegt an jedem Einzelnen, Toleranz zu zeigen und vorzuleben.

Vielfalt in der Pflege

In meiner Rolle als Praxisanleiter begegne ich vielen Auszubildenden. Wenn jemand von ihnen vor mir steht, ist mir seine sexuelle Orientierung oder sein Geschlecht völlig egal. Mir geht es um die Leistung und die Qualität in der Pflege. Gerade diese menschliche Vielfalt macht unseren Beruf so interessant und abwechslungsreich. Alle Beteiligten können durch Diversität nur gewinnen und am Ende des Tages spielt nicht unsere sexuelle Orientierung eine Rolle, sondern die Qualität unserer Pflege.

Fotos: Asklepios und Pixabay

Wjatscheslaw Schäfer

(Jahrgang 1984) arbeitet in Asklepios Klinik im hessischen Lich in der Nähe von Gießen. Dort ist er Bereichsleiter für Unfallchirurgie und Gynäkologie. Wjatscheslaw wurde in Kasachstan geboren und kam als Kind im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren als Krankenpfleger und ist seit einiger Zeit auch als Praxisanleiter tätig. Wjatscheslaw beschreibt sich als im Grunde gut gelaunten Menschen, der gerne an die Arbeit geht. Wenn mal etwas schiefgehe, helfe Jammern am Ende niemandem weiter, findet er. Deshalb lautet sein Motto: Kopf hoch, morgen ist ein neuer Tag. Und man sollte möglichst jeden genießen. In seiner Freizeit ist ihm das Training im Fitnessstudio wichtig. Und Zeit für Familie mit seinen vielen Geschwistern, Neffen und Patenkindern.


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    Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
    Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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