Die Einarbeitung auf einer Station ist immer eine große Herausforderung. Das gilt für beide Seiten, also sowohl für die Pflegekraft wie auch für das Team. Selbst wenn man bereits über Berufserfahrung verfügt, ist der Wechsel auf eine andere Station natürlich mit viel Neuem verbunden. Da gibt es die neuen Räumlichkeiten, in denen man sich zunächst zurechtfinden muss, neue und andere Sortierung der Arbeitsmaterialien, als man es schlichtweg gewohnt ist, neue Regelungen und nicht zu vergessen, das neue Team. Noch größer ist die Herausforderung, wenn es sich um einen fachlich neuen Bereich handelt – zum Beispiel, wenn man bisher auf einer Station für Innere Medizin gearbeitet hat und dann in einen speziellen Bereich wie die Stroke Unit, eine spezielle Behandlungs- und Überwachungseinheit für Patienten mit Schlaganfall, wechselt.
Wie soll man sich bloß alles merken?
Auf unserer Stroke Unit in Altona ist das pflegerische Arbeiten bei der speziellen Versorgung von Menschen mit Schlaganfall durch ganz bestimmte Therapien und eine intensive Überwachung gekennzeichnet. Dafür gibt es natürlich auch bestimmte Standards, zum Beispiel, welches Medikament wie zubereitet wird, wie die Monitore für die Überwachung eingestellt werden müssen und wie bestimmte Befunde mit welchen Checklisten und Skalen erhoben werden.
Hinzu kommen neue, wichtige Telefonnummern, die man sich auch nicht sofort merken kann. Kurz gesagt, der Kopf qualmt in den ersten Tagen und Wochen ganz ordentlich, wenn man in einem neuen Arbeitsbereich beginnt. So spannend das Ganze ist, so anstrengend ist es aber auch zweifellos.
Alles Wichtige im Kitteltaschenbuch
Um die Einarbeitungsphase strukturiert und optimal umsetzen zu können, sind mittlerweile auf allen Stationen Einarbeitungskonzepte und Checklisten üblich. Aber dabei handelt es sich oft um eine ganze Mappe, die man nicht in jeder Situation zur Hand hat und wo man nicht unbedingt auf die Schnelle, direkt am Patientenbett, etwas nachschlagen kann. In dem Zusammenhang hatte unser Team der Station 2N – die Stroke Unit im nagelneuen Intensivzentrum – eine innovative, aber zugleich eigentlich wirklich simple Idee. Das Team hat in mühsamer und kreativer Gemeinschaftsarbeit ein praktisches Taschenbuch erarbeitet, das die wichtigsten Informationen zu Abläufen, aber auch fachlich inhaltliche Aspekte enthält. Damit können neue Teammitglieder immer auf ein Nachschlagewerk zurückgreifen – das Taschenbuch passt wirklich in jede Kitteltasche. Mir ist keine andere Stroke Unit bekannt, die das für neue Mitarbeiter anbietet. Ich finde, das ist wirklich eine super Idee, die es verdient, dass man sie weitererzählt.
Foto: Sandra Nobmann