Es ist immer wieder interessant, welche Fragen mir Menschen stellen, die mit dem Gesundheitswesen allerhöchstens aus Patientensicht zu tun haben. Vor Kurzem führte ich ein Gespräch mit meinem Freund, der mich erst fragte, ob ich ihn im Alter eigentlich offiziell pflegen dürfte, also ob meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ausreichend sei oder ob ich dazu Altenpflegerin sein müsste. Heute legte er dann nach: „Könntest Du eigentlich in Pflege promovieren, wenn Du Dein Studium abgeschlossen hast?“ Diese Fragen sind der Anlass für mich, eine kleine Blogartikelserie zu starten, die die Möglichkeiten der Ausbildung und Weiterbildung sowie die Studiengänge vorstellt.
Die Pflegeberufe bieten schon in der Grundausbildung ganz unterschiedliche Wahlmöglichkeiten. Allen gemeinsam ist die Arbeit mit Menschen. Wer also lieber für sich ist und es eher nicht mag, den ganzen Tag mit anderen im Kontakt zu sein, würde schnell den Spaß an der Arbeit verlieren. Am Schulabschluss soll es hingegen nicht scheitern, wenn Du wirklich Pflegekraft werden willst.
Was ist mit dem Hauptschulabschluss möglich?
Der Realschulabschluss hat nicht geklappt? Das macht nichts. Entweder machst Du erst eine ganz andere Ausbildung und bewirbst Dich danach oder Du schaust Dir schon den Bereich der Pflege an und absolvierst die Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegeassistenz. Das dauert zwei Jahre. Danach würdest Du Tätigkeiten übernehmen, die von den Gesundheits- und Krankenpflegekräften geplant werden und vor allem im Bereich der Grundpflege der Patienten und dem direkten Kontakt mit ihnen liegen. Weniger zu tun hast Du mit der medizinischen Versorgung wie zum Beispiel Verbände wechseln und Medikamente verabreichen.
Nach der Ausbildung kannst Du neu entscheiden: Entweder die Tätigkeit gefällt Dir und Du bist damit zufrieden. Oder Du hast jetzt die Möglichkeit – genau wie diejenigen mit Realschulabschluss oder Abitur – eine Pflege-Ausbildung zu machen, die drei Jahre dauert und Dir mehr Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Der direkte Weg in die dreijährige Ausbildung
Ich habe ganz bewusst noch nicht die genaue Berufsbezeichnung der dreijährigen Ausbildungen genannt, denn jetzt beginnt die Qual der Wahl. Asklepios bietet sowohl die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegekraft wie auch die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft an. Außerhalb der Kliniken kannst Du eine Ausbildung in der Altenpflege machen.
Schon jetzt sind sich die drei Berufe in der Art der Tätigkeit sehr ähnlich. So kann eine Gesundheits- und Krankenpflegekraft ohne Probleme in einem Altenheim arbeiten und umgekehrt gibt es viele Altenpflegekräfte, die in Kliniken auf Stationen arbeiten, die sich auf ältere Menschen spezialisiert haben. Auch in der Kinderkrankenpflege werden Gesundheits- und Krankenpflegekräfte eingestellt, denn der Personalbedarf ist sehr hoch.
In anderen Ländern gibt es die Unterscheidung dieser drei Ausbildungen gar nicht mehr oder es hat sie nie gegeben. Ab 2020 wird auch bei uns ein einheitlicher Beruf daraus: Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Ich persönlich bevorzuge die Bezeichnung Pflegefachkraft. Jedenfalls wird auch Asklepios Pflegefachkräfte ausbilden und – so steht es im Gesetz –im letzten Lehrjahr Schwerpunkte anbieten. Bei Asklepios wird es möglich sein, sich auf die Kinderkrankenpflege oder eben die allgemeine Krankenpflege zu spezialisieren. Es ändert sich also gar nicht viel, aber es wird die Möglichkeit geschaffen, die Ausbildung zu beginnen und erst im Laufe der Zeit einen Schwerpunkt zu setzen.
Die erste Frage meines Freundes ist eigentlich schon beantwortet: Natürlich darf ich ihn mit meiner Ausbildung im Alter pflegen – Glück gehabt! Seine zweite Frage werde ich in einem der nächsten Beiträge aufgreifen.
Foto: Katharina Voß