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AFQ – eine Möglichkeit zur Fortbildung in psychiatrischer Pflege

Autor:
Fortbildung

VON LAURA BÖTTCHER

AFQ – vielleicht hat der ein oder andere schon mal einen Flyer mit diesem Titel in seiner Klinik liegen sehen? „AFQ“ steht für „Asklepios Fachqualifikation Psychiatrische Pflege“. Ich selbst nehme seit zwei Jahren an dieser Weiterbildung teil und möchte gern einen kleinen Einblick geben. Dazu habe ich noch ein paar Antworten von Andreas Gawlick, Diplom-Pflegewirt an der Asklepios Klinik Göttingen, eingeholt. Er ist unter anderem für die Koordination der Fachqualifikation verantwortlich. Bei meiner letzten Teilnahme am AFQ-Modul in Göttingen kam mir die Idee, ihn ein bisschen zu befragen. Fangen wir mal an.

Ich begann 2018 in Hamburg mit meinem ersten Modul im Rahmen der Weiterbildung, also der ersten Unterrichtseinheit. Seit 2012 werden die einzelnen AFQ-Module angeboten. Sie finden an unterschiedlichen Asklepios Klinikstandorten statt, zum Beispiel in Göttingen, Hamburg, Stadtroda oder Langen. AFQ ist ein vom Konzernbereich Pflege, den Pflegedienstleitungen und den Bildungszentren der psychiatrischen Fachkliniken gemeinsam konzipiertes Fortbildungsangebot. Es wird innerhalb des Asklepios-Konzerns anerkannt. Ich finde, es ist vergleichbar mit der Fachweiterbildung für psychiatrische Pflege („Fachschwester“). Für mich ist es eine Art „Vorstufe“ oder „Alternative“ zur Fachweiterbildung.

Was soll die Fortbildung bewirken?

Das Fortbildungsangebot soll den Teilnehmern ermöglichen, theoriebasiertes Praxiswissen zu erlernen, Wissen aufzufrischen und zu vertiefen. So lernt man verschiedene Handlungsalternativen, beispielsweise in Stress- und Konfliktsituationen, kennen und wird in der Umsetzung geschult. Dabei werden verschiedene psychiatrische Krankheitsbilder intensiv betrachtet, sodass mehr Verständnis und ein sicherer Umgang mit den Patienten gefördert werden.

Wie werden die einzelnen Themen unterrichtet?

Es gibt vier sogenannte Basismodule, die absolviert werden müssen, und derzeit drei Vertiefungsmodule, von denen sich der Teilnehmer eins aussuchen darf. Das Vertiefungsmodul kann anhand des persönlichen Interessen- oder Arbeitsbereichs gewählt werden. Hier eine Übersicht der Module:

Basismodule zur Vermittlung von psychiatrischem Grundlagenwissen:

1. Psychiatrische Krankheitsbilder
2. Patientenorientierte Beziehungsgestaltung und Kommunikation
3. Ethische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen
4. Pflegeorganisationsformen und Pflegeprozess

Vertiefungsmodule, Vermittlung von Vertiefungs- und Spezialwissen
1. Allgemeinpsychiatrie, Akutaufnahme
2. Gerontopsychiatrie (wird derzeit nicht angeboten)
3. Abhängigkeitserkrankungen
4. Kinder- und Jugendpsychiatrie

Ein Modul dauert immer fünf Tage. Man lernt dabei auch die unterschiedlichen Kliniken und deren Konzepte kennen. Zum Abschluss einer jeden Unterrichtswoche erfolgt ein Abschlusstest. Nach Abschluss aller fünf Module erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat.

Für wen kommt diese Fortbildung in Frage?

Prinzipiell kann jede Pflegekraft, die bei Asklepios in der Psychiatrie tätig ist, an AFQ teilnehmen. Für mich war AFQ eine tolle Möglichkeit, nach der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege mein Wissen zu erweitern. In der pflegerischen Ausbildung wurden die psychiatrischen Krankheitsbilder nur sehr kurz unterrichtet. Da viele Krankheitsbilder aber sehr vielseitig und komplex sind, hilft die Fortbildung dabei, Wissen zu erweitern und Gelerntes zu vertiefen. Man lernt vor allem, Akutsituationen besser zu verstehen und damit umzugehen. Ich selbst habe gemerkt, dass ich im Alltag auf Station in manchen Situationen sicherer bin, weil ich die Patienten und ihr Verhalten besser verstehe und die Folgen besser abschätzen kann.

Wer sich für die Fortbildung entscheidet, sollte natürlich gewillt und motiviert sein, noch einmal die „Schulbank“ zu drücken. Die Teilnahmegebühr sowie die Übernachtungskosten, sollte die Schulung in einer anderen Stadt stattfinden, übernimmt Asklepios. Für alle, die jetzt Lust bekommen haben: Erkundigt euch bei eurer Pflegedienstleitung (PDL) oder bei euren Praxiskoordinatoren, ob die Möglichkeit zur Anmeldung/Bewerbung besteht. Oder seht einmal hier nach.

Foto: Jess Bailey/ Unsplash

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