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Pflege-Wettbewerb: Kann man messen, ob man gut pflegt?

Autor:
Pflege Wettbewerb

VON LAURA BÖTTCHER

Nun ja, diese Frage stellte ich mir auch im letzten Jahr, als es hieß: Ich werde das Bundesland Brandenburg im Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ vertreten. Der Wettbewerb dient vor allem der Verbesserung und Qualitätssicherung der Ausbildung in Pflegeberufen. Und er sorgt für Anerkennung für diesen Beruf.

Die Geschichte begann im Winter 2017. Meine Krankenpflegeschule, die Heinz Sielmann Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Lübben, nahm an diesem Wettbewerb bereits seit mehreren Jahren teil. Vor allem Schüler aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr werden von der Berufsschule dorthin geschickt. Die Kandidaten werden vorab durch einen Test ausgewählt. Sie dürfen dann am Vorentscheid teilnehmen, in dem die Vertreter für die einzelnen Bundesländer ermittelt werden. Das ist wieder ein Test, bei dem querbeet alles aus der Pflege abgefragt wird. Ich habe es bis ins Finale geschafft – als Vertreterin des Landes Brandenburg.

Berlin als Highlight und Ort der Entscheidung

Dann war es so weit. Hochmotiviert starteten im Mai 2017 alle 23 Teilnehmer aus den Vorentscheiden zum Finale nach Berlin. Dort erwarteten sie schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen . Dabei wurden zum Beispiel Pflegesituationen simuliert – und dann kam es darauf an, das fachliche Wissen korrekt anzuwenden. Puuuh. Das Ganze erwies sich doch als anstrengender, als ich erwartet hätte.

Schriftliche Prüfung Pflege-Wissen

Aber im Anschluss gab es ein „Entspannungsprogramm“. Wir haben Berlin erkundet und leckeres Essen gab es auch. Zum Programm gehörten auch Fachvorträge und ein Besuch im Bundestag – inklusive Diskussion mit Politikern. Spannend war auch der Austausch mit den anderen Teilnehmern am Wettbewerb. Dabei ging es um Erfahrungen aus dem Klinikalltag, Tipps fürs Examen oder die Unterschiede der Ausbildungsinhalte.

Die Aufregung auf dem Höhepunkt

Am zweiten und letzten Tag in Berlin kam es dann zur feierlichen Bekanntgabe der Gewinner. Die Preise waren durchaus ansprechend: Platz 1: Reise nach New York, Platz 2: Reise nach London, Platz 3: Reise nach Berlin. Die Verleihung fand im Roten Rathaus in Berlin statt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich dort einmal einen Fuß hineinsetzen darf. Dort erlebte ich die wohl angespanntesten Minuten, an die ich mich erinnern kann. Zuerst wurden die 4. Plätze verkündet. Damit wurden alle ausgezeichnet, die nicht zu den Gewinnern gehörten. Dann folgten die Plätze des Siegertreppchens. Gespannt und aufgeregt wartete ich auf meinen Namen. Er fiel dann bei Platz drei. Die Freude darüber war riesengroß und die Erinnerung an diesen Moment bringt mich immer noch zum Lächeln.

Siegerehrung Pflege-Wettbewerb

Und nun? Wie geht es weiter?

Nun ja, ich trat meine Reise an. Ich fuhr aber nach Köln, da ich aus der Nähe von Berlin komme. Und über mich wurde in den in den regionalen Zeitungen berichtet. Ich steckte gerade mitten in der Lernphase kurz vor dem Examen. Da waren die Zeitungsartikel für mich eine zusätzliche Motivation, nicht aufzugeben und am Ball zu bleiben.

Wertschätzung für den Pflegeberuf

Mein Fazit zur Teilnahme am Wettbewerb: Ja, man kann damit durchaus ermitteln, wie gut jemand sein erlerntes Wissen umsetzen kann. Allerdings heißt es nicht, dass automatisch ein schlechter Pflegeschüler ist, wer nicht teilnimmt oder sich nicht durchsetzt.

Wer also künftig die Option hat mitzumachen, sollte auf jeden Fall die Chance nutzen. Hier könnt ihr sehen ob eure Krankenpflegeschule am Wettbewerb teilnimmt. Falls dies nicht der Fall, wäre das doch mal eine interessante Anregung.
Eine tolle Erfahrung ist es allemal. Außerdem verleiht der Wettbewerb dem Pflegeberuf und der Ausbildung Wertschätzung, die im Alltag teilweise verloren gegangen ist.

Fotos: factory-7

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