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Kollegen unter Druck: Wenn die Helfer Hilfe brauchen

Autor:
Toni im Dienst

Im Krankenhaus haben wir es mit zum Teil schwer kranken Corona-Patienten zu tun – das geht auch an den Mitarbeitern nicht spurlos vorbei. Ich hatte mich gefragt, wie ich zukünftig mit der psychosozialen Betreuung der Kollegen umgehen kann und habe mich deshalb an die Pflegedirektion gewandt. Ich war überrascht, wie viele Angebote es für Mitarbeiter in unserer Klinik gibt!

Jede Menge Unterstützung in Sinn- und Lebenskrisen, wenn das Kollegium oder der Freundeskreis einmal nicht mehr ausreichen. Alle Angebote sind natürlich freiwillig. Wir bieten zum Beispiel seit Anfang des Jahres das EAP – Employee Assistance Program (Mitarbeiterunterstützungsprogramm) an. Im Rahmen dieses Programms können externe Berater für alle Lebenslagen kostenfrei kontaktiert werden.

Das Leid der COVID 19-Patienten

Mitarbeiter, denen das Leiden der Corona-Patienten und die Todesfälle sehr nahe gehen, bekommen hier in unseren Hamburger Kliniken auch Hilfe vom CISM-Krisenteam. Das Kürzel steht für „Critical Incident Stress Management“ und unterstützt nach belastenden Ereignissen. Das Krisenteam steht auf Abruf vor Ort bereit. Telefonberatung für Mitarbeiter bieten zudem unsere Psychiatrie Ochsenzoll und die Klinik für ambulante Psychiatrie.

Einige meiner Kollegen haben in der Corona-Krise auch mit anderen Problemen im privaten Bereich zu kämpfen, die sie an die Belastungsgrenze bringen. Kurzarbeit und drohende Arbeitslosigkeit bei den Partnern, dazu Kinderbetreuung zu Hause, weil Schulen geschlossen sind – alles das sorgt für Stress. Einige meiner Kolleginnen mussten ihre Teilzeitstelle aufstocken oder wieder im Drei-Schicht-System arbeiten, um ihre Familie versorgen zu können, da der Ehemann aufgrund der Wirtschaftskrise arbeitslos geworden war. Auch in solchen Fällen helfen die Ansprechpartner des EAP mit Beratungsgesprächen.

Langsam flachen die Zahlen der stationär behandlungspflichtigen Patienten aufgrund von COVID 19 ab und unser Elektivprogramm läuft wieder an. Wie sich das entwickelt, darüber beim nächsten Mal mehr.

Foto: Toni Leßmann

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