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Gewaltfreie Kommunikation im Pflegealltag: Geht das?

Autor:
Kommunikation in der Pflege

Was heißt Gewaltfreie Kommunikation und wofür brauche ich die? Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Handlungskonzept, das von dem Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Dieses Konzept soll dazu dienen, dass Menschen so miteinander umgehen, dass die Kommunikation nicht blockiert wird. Die Kommunikation soll deshalb wertschätzend sein. Nur leider neigen wir im Alltag dazu, unsere Mitmenschen persönlich anzugreifen oder gar zu beleidigen. Sätze wie: „Du Blödmann, du kannst ja gar nichts“, rutschen uns schnell mal raus. Das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation hat zum Ziel, solche Aussetzer zu vermeiden. Wir sollten bewusst auf Beleidigungen oder Herabsetzungen anderer Menschen verzichten.

In vier Schritten zu einer besseren Kommunikation

Das Grundmodell der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg umfasst vier Schritte: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Also könnte man stattdessen sagen, etwa bei der Anleitung Auszubildender: „Ich habe gesehen, dass du Probleme bei der Pflegemaßnahme hast, und es hat mich enttäuscht, dass du mir nichts davon gesagt hast. Denn ich hätte mir gewünscht, dass du direkt zu mir gekommen wärst. Kannst du bitte einen Termin bei unserer Praxisanleiterin machen und die Pflegemaßnahme erneut bearbeiten?“ So kann man Konflikte gut lösen, ohne den Gesprächspartner zu verletzen und dafür zu sorgen, dass am Ende beide Parteien sauer aufeinander sind.

Im Pflegealltag mehr Achtsamkeit walten lassen

Gerade im Pflegealltag neigen wir im Stress dazu, uns in der Kommunikation kurz zu halten. Wir gehen nur selten auf Bedürfnisse und Gefühle unserer Kollegen ein oder nehmen uns die Zeit, unsere eigenen Gefühle zu erklären. Unsere Zeit widmen wir meist voll und ganz unseren Patienten – und dabei vergessen wir die eigenen Kollegen. Wie können wir den Ton im Arbeitsalltag verändern und die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation häufiger anwenden? Ich denke, eine Zauberformel gibt es nicht. Jeder sollte sich seiner Handlungen bewusst sein und sein eigenes Verhalten hinterfragen: Welche Wirkung hat es auf andere? Nur so lässt sich Gewalt in der Kommunikation vermeiden. Mein Tipp: Behandle deine Mitmenschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.

Foto: Wjatscheslaw Schäfer

Wjatscheslaw Schäfer

(Jahrgang 1984) arbeitet in Asklepios Klinik im hessischen Lich in der Nähe von Gießen. Dort ist er Bereichsleiter für Unfallchirurgie und Gynäkologie. Wjatscheslaw wurde in Kasachstan geboren und kam als Kind im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren als Krankenpfleger und ist seit einiger Zeit auch als Praxisanleiter tätig. Wjatscheslaw beschreibt sich als im Grunde gut gelaunten Menschen, der gerne an die Arbeit geht. Wenn mal etwas schiefgehe, helfe Jammern am Ende niemandem weiter, findet er. Deshalb lautet sein Motto: Kopf hoch, morgen ist ein neuer Tag. Und man sollte möglichst jeden genießen. In seiner Freizeit ist ihm das Training im Fitnessstudio wichtig. Und Zeit für Familie mit seinen vielen Geschwistern, Neffen und Patenkindern.


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    Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
    Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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