Eine erfolgreiche Pflegeausbildung erfordert eine ausgezeichnete Praxisanleitung. Praxisanleiter:innen müssen eine Balance aus Theorie und praktischer Anwendung bieten, um die Auszubildenden optimal zu unterstützen. Eine hochwertige Anleitung steigert die Ausbildungsqualität und verbessert die Pflegepraxis.
Während der Pflegeausbildung geht es nicht nur darum, theoretisches Wissen zu verstehen, sondern das Gelernte auch in die Praxis umzusetzen. Eine erstklassige fachpraktische Ausbildung ist daher unerlässlich.
Ich bin 2012 Praxisanleiterin geworden, weil es mir wichtig war und auch immer noch ist, eine solide Praxisanleitung zu etablieren. Mein Ziel ist es, angehende Pflegefachkräfte in einer unterstützenden Umgebung zu fördern.
Warum gibt es die Praxisanleitung?
Seit 2020 gibt es nur noch eine Grundausbildung in der Pflege, die für alle Pflegeberufe Voraussetzung ist. Danach stehen den Absolvent:innen zahlreiche Wege offen sowie weitere Spezialisierung auf die Alten- oder Kinderkrankenpflege. Auch die Einsatzbereiche sind vielfältig. Dazu gehören etwa Pflegeheime, Kinderstationen oder der ambulante Pflegedienst.
Aus diesem Grund ist die generalistische Ausbildung von Anfang an darauf ausgelegt, dass Theorie und Praxis eng verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen. Auszubildende erhalten deshalb während ihrer Ausbildung Unterstützung von einem kompetenten Kontakt – der Praxisanleitung.
Praxisanleitung – eine Definition
Die Praxisanleiter:innen führen die Auszubildenden in der Pflege schrittweise an die verschiedenen Aufgaben heran. Sie ermöglichen es den Lernenden, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden.
Erwartungen an Praxisanleiter: innen in der Pflege
Praxisanleiter:innen müssen sich an die generalistische Pflegeausbildung anpassen und darüber nachdenken, welche Aufgaben sie an Auszubildenden oder -studierenden übergeben können.
Wie wird man Praxisanleiter: in?
Um Praxisanleiter:in zu werden, sind gemäß der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung mindestens ein Jahr Berufserfahrung verpflichtend sowie eine Berufserlaubnis nach dem Pflegeberufegesetz, dem Altenpflegegesetz oder dem Krankenpflegegesetz. Diese Berufserfahrung sollte in den letzten fünf Jahren erworben worden sein.
Um die Tätigkeiten einer Praxisanleitung ausführen zu können, ist eine berufspädagogische Zusatzqualifikation von mindestens 300 Stunden erforderlich. Außerdem müssen Praxisanleiter: innen jährliche 24 Stunden Fortbildungen dokumentieren, insbesondere zu berufspädagogischen Inhalten. Berufspädagogische Fortbildungen für Praxisanleiter:innen bietet etwa das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken in Hamburg.
Aufgaben von Praxisanleiter:innen
Die Hauptaufgabe der Praxisanleitung besteht darin, die Auszubildenden bei praktischen Übungen zu unterstützen und ihnen die Fähigkeiten zur selbstständigen Problemlösung zu vermitteln.
Es geht nicht nur darum, bestimmte Situationen zu trainieren, sondern auch darum, nach der Ausbildung selbstständig und flexibel auf neue Situationen reagieren zu können. Daher unterrichten die Praxisanleiter:innen auch Methoden zur Lösung von Herausforderungen und Kommunikationstechniken.
Die Aufgaben der Praxisanleitung in der Pädagogik
Praxisanleiter: innen haben eine Vorbildfunktion und fungieren als Berater:innen, Moderator: innen und Koordinator:innen. Sie gewährleisten eine ganzheitliche Ausbildung der Auszubildenden in Theorie und Praxis.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Praxisanleiter:innen nicht nur eine hohe Fachkompetenz und berufliche Erfahrungen mitbringen, sondern auch über Empathie und Reflexionsfähigkeit verfügen.
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