Pflege braucht Veränderung und Menschen, die sie gestalten. Lena Syska ist Trainee in der Pflegedirektion bei Asklepios in Hamburg. Im Interview erzählt sie, warum sie den Schritt ins Pflegemanagement gewagt hat. Wie sie den Perspektivwechsel vom Patientenbett ins Management erlebt und welche Erfahrungen aus der Praxis ihr heute im Arbeitsalltag helfen.
Die Anforderungen an die Pflege steigen. Ebenso wie der Bedarf an Führungskräften, die den Beruf neu denken und gestalten wollen. Doch was bewegt Pfleger:innen dazu, den Schritt vom Stationsalltag ins Management zu gehen?
In diesem Interview spreche ich mit Lena Syska (Foto links). Sie ist Trainee im Pflegemanagement in der Asklepios-Konzernzentrale in Hamburg und hat genau diesen Weg eingeschlagen. Lena ist offen, reflektiert und hat ein klares Ziel vor Augen: Sie will den Beruf nicht nur ausüben, sondern auch weiterentwickeln.
Scarlett: Hallo Lena! Was hat dich motiviert, eine Laufbahn im Pflegemanagement einzuschlagen? Warum bist du nicht in der direkten Pflege geblieben?
Lena: In der direkten Pflege bin ich schnell an Grenzen gestoßen. Viele Rahmenbedingungen sind kaum veränderbar, doch ich wollte mitgestalten und etwas bewegen. Damit der Beruf ein besseres Image bekommt und die Pflege mehr Anerkennung.
Scarlett: Wie hast du den Wechsel vom Pflegealltag ins Management erlebt?
Lena: Als sehr bereichernd. Mein Studium hat mir eine gute Grundlage gegeben, um mich in der neuen Rolle zurechtzufinden. Ich bin offen an diese Umstellung herangegangen. Im Management geht es nicht nur um Planung und Organisation. Es geht auch um strategisches Denken, um Perspektiven und um Entwicklung.
Scarlett: Welche Aufgaben übernimmst du aktuell als Trainee und darfst du dabei eigenverantwortlich arbeiten?
Lena: Ich unterstütze die Einführung von modernen Ausfallkonzepten in den Asklepios Kliniken. Im SAT 2.0 Programm zum „Selbstbestimmten Arbeiten im Team“ ist es besonders spannend, alles über agiles Projektmanagement zu lernen und direkt anzuwenden. Meine Lernkurve geht steil bergauf – lauter Werkzeug für meinen Rucksack, die ich später perfekt gebrauchen kann. Eigenverantwortliches Arbeiten? Na klar! Reflexion und Austausch gehören dazu, vor allem mit meiner Kollegin Anette Elwert, die mich auf meinem Weg begleitet.
Scarlett: Gibt es darüber hinaus Fähigkeiten aus der Pflegepraxis, die dir im Management besonders weitergeholfen haben?
Lena: Vor allem mein Zeit- und Selbstmanagement sowie die Fähigkeit, unter Druck Prioritäten zu setzen. In der Pflege lernen wir, mit knappen Ressourcen und hoher Verantwortung umzugehen. Diese Kompetenzen sind im Management wertvoll.
Scarlett: Fühlst du dich durch dein Studium ausreichend auf die Praxis im Pflegemanagement vorbereitet?
Lena: Ich finde, die Mischung macht’s. Die Kombination aus fundierter Ausbildung, theoretischen Grundlagen und der Offenheit, immer weiter zu lernen, bereitet optimal auf die Herausforderungen im Pflegemanagement vor.
Scarlett: Vielen Dank Lena für den ehrlichen Einblick.
Das Interview mit Lena zeigt, wie wichtig der Blick über den Tellerrand ist. Pflegemanagement ist mehr als nur ein Karrieresprung. Es ist die Chance, wirklich etwas zu bewegen. Dafür braucht es Mut, bestehende Strukturen zu verändern und Verantwortung zu übernehmen. Genau das braucht die Pflege.
Der Weg ins Management ist nicht die einzige Möglichkeit, sich in der Pflege weiterzuentwickeln. In meinem nächsten Beitrag schreibe ich darüber, wie wichtig Fortbildungen in unserem Beruf sind.
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