Ein Ausgleich zum Beruf ist wichtig für eine gesunde Work-Life-Balance – so lautet eine der Grundhaltungen unserer Zeit. Ich finde, das ist ein Ziel, das gar nicht so leicht zu erreichen ist. Neben der tatsächlichen Reduktion von Belastungen, die das Leben so birgt, ist es eine weitere Aufgabe zu entscheiden und auszuprobieren, was kurzfristig noch zusätzlich Entlastung bringt.
Belastungen im Pflegeberuf
Die Grundproblematik im Alltag einer Pflegekraft kurz gefasst und provokant dargestellt: zu wenig Zeit für zu viele Patienten, also zu wenig Personal aufgrund von zu wenig Geld. Das kann ich nicht ändern. Trotzdem belastet mich diese Situation. Ich gehe nicht immer zufrieden nach Hause. Ich nehme auch manchmal Sorgen mit in den Feierabend und bin dann unausgeglichen, gestresst und werde noch unzufriedener. Im Laufe meiner Berufstätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin musste ich mir also Gedanken darüber machen, wie ich damit umgehe.
Erste Versuche, mit Stress umzugehen
Spätestens als ich 2013 eine Stationsleitung übernahm, war die Zeit vorbei, in der ich alles an Arbeitsstress mit meinen Kollegen besprechen konnte, wollte und durfte. Ein enormer Druck lastete plötzlich auf mir – und ich begann zu laufen. Viel zu laufen. Ich laufe zwar schon seit ich 14 Jahre alt bin, so acht bis zehn Kilometer am Stück. Einmal, manchmal zweimal in der Woche. Um Anspannung, ungelöste Arbeitsfragen und oft auch Frust und Wut los zu werden, lief ich immer häufiger direkt von der Arbeit meine Laufrunde nach Hause. Erst zehn Kilometer, dann immer öfter 16 Kilometer und schon war ich bei 40 bis 60 Kilometern in der Woche angekommen.
Asklepios als Arbeitgeber und Sportverein?
Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung hat Asklepios seit einigen Jahren spezielle Angebote für Mitarbeiter entwickelt. Je nach Klinik ganz Unterschiedliches. Im Klinikum Nord sind das zum Beispiel Unterstützung bei der Raucherentwöhnung, Pilates, Badminton, Singen im Chor und auch eine Laufgruppe. Bisher war ich eine Einzelläuferin. Aber je länger meine Strecken wurden, desto langweiliger wurde mir während des Laufens. Also hat mich unser Sport- und Bewegungstherapeut leicht motivieren können, dienstags um 16.30 Uhr mit der Gruppe zu laufen.
Wettkämpfe für die Firma
Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich gebe zu, das passt nicht ganz, denn was hat das Laufen schon mit meiner eigentlichen Tätigkeit zu tun? Nicht viel. Trotzdem macht es Spaß, sich zu messen. An dieser Stelle wirbt Asklepios ganz unabhängig von den Angeboten der Gesundheitsförderung mit der Teilnahme an Laufwettkämpfen. In Hamburg sind das der HSH Nordbank Run über vier Kilometer jeden Juni in der Hafencity und der B2Run über sechs Kilometer im Juli im Hamburger Volkspark. Für mich ist dabei gerade der B2Run der Lauf des Jahres, ich mag die Streckenlänge, und es war der erste Laufwettkampf in meinem Leben. Mit dem 3. Platz der Frauen 2015 ist es auch einer der erfolgreichsten Läufe für mich.
Betriebssport – organisierter Amateursport
Im Moment noch mein persönliches Projekt, aber das soll nicht so bleiben. Seit Oktober diesen Jahres können neben der Asklepios Klinik Altona auch Interessierte der Asklepios Klinik Nord bei Läufen des Hamburger Betriebssportverbundes starten. Dazu habe ich die Asklepios Klinik Nord beim BSV Hamburg für die Sparte Leichtathletik registrieren lassen. Neben Fußball und Schach ist es die dritte registrierte Disziplin. Den ersten Lauf habe ich bereits absolviert und bin begeistert von der ungezwungenen Stimmung dort. Ich werde weiter berichten, aber wer jetzt schon Interesse am Mitlaufen hat, kann sich gerne bei mir melden.
Foto: Unsplash /Emma Simpson