Mit meiner kleinen Serie „Pflege hat viele Gesichter“ beleuchte ich die verschiedenen Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung in den Asklepios Kliniken. Ging es in Teil 1 und Teil 2 um die Ausbildungsmöglichkeiten, steht in diesem Teil die Weiterbildung im Mittelpunkt. Das scheint für viele, die jetzt gerade in der Ausbildung stecken, noch sehr weit weg. Aber kurz vor dem Examen steht die Unterrichtseinheit „Weiterbildung in der Pflege“ auf dem Stundenplan. Und das nicht ohne Grund. Denn klar, nach der Ausbildung hat die Stellensuche erstmal Priorität. Doch dabei ist der Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten nicht zu vernachlässigen.
Erster Arbeitsplatz als Pflegefachkraft
Durch die verschiedenen Praxisphasen in der Klinik im Laufe der Ausbildung zur Pflegefachkraft entsteht den Auszubildenden ein entscheidender Vorteil gegenüber Berufen, die nur an einem Ort praktische Lernangebote machen. Es werden mindestens die Fachgebiete der Chirurgie, Inneren Medizin, Gynäkologie, Psychiatrie, Ambulanten Pflege und Neurologie durchlaufen. So haben wirklich alle Auszubildenden, die ich kennengelernt habe, eine erste Idee entwickelt, in welchem Bereich sie arbeiten wollen und in welchem nicht. Dann eine entsprechende Arbeitsstelle zu finden, ist beim derzeitigen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt nicht schwierig.
Dem fachlichen Anspruch gerecht werden
Man kann sich das so vorstellen: Die dreijährige Grundausbildung liefert das Skelett, also das theoretische Grundwissen in den verschiedenen Fachbereichen. Mit fachbezogenen Muskeln bepackt, wird dieses Skelett erst durch die Praxiserfahrung. Aber reicht Learning by doing aus? Was ist mit der Haut als Hülle, die Sicherheit gibt?
Experte werden, Weiterbildungen machen
Motivierend ist neben der alltäglichen Arbeit im Laufe der Zeit eine neue Herausforderung. Interessierte haben die Wahl zwischen einer Vielzahl von fachlichen Weiterbildungen, die die dreijährige Ausbildung aufwerten. Arbeite ich beispielsweise im psychiatrischen Bereich, kann ich mich nach einem Jahr Berufserfahrung auf eine zweijährige Weiterbildung zur Fachkrankenpflegekraft für Psychiatrie bewerben. Da die Plätze begrenzt sind, regelt jede der Asklepios Kliniken für sich, wie viele Absolventen die Weiterbildung machen dürfen, und es wird ein Bewerbungsverfahren gestartet, das so ähnlich abläuft wie die Besetzung einer freien Stelle. Organisiert werden diese und viele andere Fachweiterbildungen bei Asklepios vom Fort- und Weiterbildungsinstitut am BZG.
Zurück auf die Schulbank
Während einer solchen Weiterbildung wird im Blockunterricht wieder die Schulbank gedrückt. Dazwischen finden Praxiseinsätze im entsprechenden Fachgebiet und Arbeitseinsätze auf der eigenen Station statt. Die Besonderheit bei Asklepios: Das Gehalt wird weitergezahlt und für die Zeit der Schulblöcke ist man von der Arbeit in der Praxis befreit.
Das so erlangte Fachwissen macht sicherer und die mit einer Prüfung abgeschlossene Weiterbildung führt durch die erworbene Zusatzqualifikation zu einer höheren Vergütung.
Die Weiterbildungen ähneln im Aufbau sehr der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Das sieht bei berufsbegleitenden Studiengängen ganz anders aus. Wie genau so ein Studium aufgebaut ist und welche Möglichkeiten es gibt, wird Thema meines nächsten Beitrags sein.
Foto: Katharina Voß