In der Einarbeitung und Integration internationaler Pflegekräften haben wir langjährige Erfahrung und können auf ein vielfach erprobtes Einarbeitungskonzept zurückgreifen. Dennoch gibt es dabei für alle Beteiligten Herausforderungen. Hier möchte ich einmal auf die Vorteile einer gelungenen Integration internationaler Pflegekräfte im Krankenhaus eingehen.
Pflegekräfte aus dem Ausland sind ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheitssystems und keine Lückenstopfer, um den Pflegenotstand abzumildern. Zugewanderte Pflegekräfte bringen häufig eine Hochschulausbildung in ihren Heimatländern mit sowie Fähigkeiten und Erfahrungen, die der Qualität der Pflege im Krankenhaus zugutekommen.
Internationale Pflegekräfte suchen die Sicherheit unbefristeter Arbeitsverträge. In ihren Herkunftsländern haben sie wesentlich schlechtere Arbeitsbedingungen, auch deshalb bringen sie ein hohes Maß an Motivation mit. Einige bilden sich fort und werden Praxisanleiter:innen oder Stationsleitung. Andere sind auf der Intensivstation tätig, spezialisieren sich auf die Dialyse oder die Arbeit in Operationssälen.
Internationale Pflegekräfte im Krankenhaus
Bei den Patient:innen, die sie betreuen, handelt es sich ebenfalls um internationale Patient:innen. Stationsteams aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Nationalitäten können die verschiedenen Muttersprachen der Patient:innen abdecken und so kulturelle Vielfalt schaffen.
Internationale Pflegekräfte wirken sich positiv auf ihre Teams aus. Für mich ist die Integration und das Onboarding internationaler Mitarbeitenden eine Herzensangelegenheit. Seit nunmehr fast vier Jahren beschäftige ich mich damit und lerne dabei viel über die kulturellen Gegebenheiten. Ich finde es immer wieder sehr mutig von unseren migrierten Pflegekräften, dass sie den Schritt, in ein anderes Land auszuwandern – dessen Sprache und Kultur sie nicht kennen – gegangen sind, um ein neues Leben zu beginnen.
Deshalb war es für mich klar, dass Einarbeitungskonzept weiter ausbauen zu wollen, und ich ergriff die mir gebotene Chance. Zwar steckt die Ausbildungseinheit noch in ihren Babyschuhen, jedoch sind wir auf einen sehr guten Weg, eine gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit im Team zu schaffen.
Integration internationaler Pflegekräfte ist keine Einbahnstraße
Wenn wir von der Integration internationaler Fachkräfte sprechen, bedeutet dies nicht, dass sie hier integriert werden müssen. Es bedeutet auch nicht, dass Zuwander:innen und Integrationsbeauftragte daran arbeiten müssen, dies zu erreichen. Wir verstehen Integration so nicht, schon gar nicht in der Pflege. Integration ist keine Einbahnstraße. Wenn es um die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen geht, bedarf es einer guten Teamarbeit. Es ist unerlässlich, dass wir gemeinsam planen und uns besprechen.
In dem neuen Land brauchen internationale Pflegekräfte Zeit, um erst einmal hier anzukommen. Sie haben ihre Heimat verlassen, vermissen ihre Familien und Freunde. Die neue Sprache, eine fremde Kultur, stürmt auf sie ein – sich zurechtzufinden, ist nicht einfach und braucht den Willen von beiden Seiten, dem Ankommenden und dem, der willkommen heißt. Das übergreifende Ziel besteht darin, den Zusammenhalt in der gesamten Gesellschaft zu fördern. Denn wir alle profitieren von einer guten, schnellen und nachhaltigen Integration. Außerdem bedeutet Integration auch, dass die neuen Mitarbeitenden die gleichen Rechte, Pflichten und Chancen wie wir haben.
Das Team der Ausbildungseinheit internationaler Pflegekräfte sucht Verstärkung
Die Asklepios Klinik Altona verfügt seit August dieses Jahres über eine neue Ausbildungseinheit für internationale Pflegekräfte. Hier kümmern sich Integrationsbeauftragte und Praxisanleitende intensiv um die Einarbeitung von mehreren Pflegenden aus dem Ausland.
Anders als bei herkömmlichen Konzepten werden hier nicht nur Pflegende mit gleicher Muttersprache geschult, die Lerngruppe kann auch aus Fachkräften unterschiedlicher Nationen bestehen. In diesem Zuge wird die deutsche Sprachkompetenz geschult, aber auch die interkulturelle Kompetenz aller Beteiligten gefördert.
Und unser Team wächst. Wir suchen Verstärkung und freuen uns über Menschen, die Lust haben, bei uns mitzuwirken.
Bessere Integration: Regelmäßige Feedbackgespräche
Im Rahmen der Ausbildungseinheit bekommt jede internationale Pflegefachkraft eine:n Mentor:in als feste Ansprechperson auf der Station zur Seite gestellt. Zudem finden regelmäßige Feedbackgespräche aller am Prozess beteiligten Personen statt. Zum Kreis zählen die oder der Integrationsbeauftragte, die Stations- und Pflegedienstleitung und Pflegedirektion. Die Gespräche werden schriftlich dokumentiert.
Der gesamte Prozess wird durch die pflegerische Leitung der Ausbildungseinheit und der Integrationsbeauftragten begleitet. Sie stehen bei Fragen jeder Art unterstützend zur Seite. Die Einarbeitung in den verschiedenen Abteilungen wird durch die Expertise der Mentor:innen sichergestellt. Zusätzlich unterstützen aber auch alle anderen Mitarbeitenden vor Ort. Dazu befinden sich auf den Stationen spezielle Einarbeitungskonzepte und Leitlinien für alle am Prozess Beteiligten.
#JobmitSinn
Foto: Kyle Glenn von unsplash