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Examenstipps für Gesundheits- und Krankenpfleger: Wie soll ich lernen?!

Autor:

VON FARSHID AHMADI

Du willst Gesundheits- und Krankenpfleger werden? Hier gebe ich Dir Tipps, wie Du den Lernstoff bewältigst und es durch das Examen schaffst!

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger dauert drei Jahre. Blockweise unterteilt in Theorie und Praxis, durchschnittlich besteht ein Block aus vier Wochen. Die Theorie findet im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Hamburg (BZG) statt. Und der praktische Teil in einer der Asklepios Kliniken, auf verschiedenen Stationen.

Nach drei Jahren ist es so weit. Alles Wissen wird wiederholt und geprüft: Alle Themen aus den Lerngebieten Sozialwissenschaften, Rechtskunde, Anatomie, Krankheitslehre, Gesundheitswissenschaften und Pflegewissenschaften. Und natürlich werden auch die praktischen Fähigkeiten in der Pflege im Krankenhaus geprüft. Das Examen besteht aus drei Teilen: Eine praktische Prüfung, einen schriftlichen und einen mündlichen Teil.

Bestehst Du auch nur einen Teil nicht, fällst Du durch und musst das Examen nach einigen Monaten wiederholen. Du darfst jedoch nur einmal wiederholen. Fällst Du auch ein zweites Mal durch, dann… Du solltest lieber kein zweites Mal durchfallen.

Ich habe viele verschiedene Lernmethoden ausprobiert und stelle hier meine persönliche Erfolgsformel vor.

Visuell? Auditiv? Haptisch? Alle!

Ich habe schon in der Schule die verschiedensten Lernmethoden ausprobiert. Dies tat ich sehr enthusiastisch aber auch kritisch. Ich wollte prüfen, wie gut die Lernmethoden wirklich sind. In der Ausbildung kam das Thema „Lernen zu lernen“ wieder auf, und ich habe mich wieder aufmerksam damit beschäftigt. Mir ist klar geworden, dass die Lernmethoden aus der Schulzeit für den Lernstoff der Ausbildung nicht perfekt geeignet sind. So fing ich an, Neues auszuprobieren.

Ich habe mit Karteikarten angefangen. Dabei liest man sich zunächst in das Thema ein. Du bist gezwungen, dich genau mit der Thematik zu beschäftigen, um eine übersichtliche Struktur herzustellen. Du musst das Thema verstehen, um es in eigenen Worten auf Karteikarten kurz zusammenfassen zu können. Das ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Das Ergebnis ist es jedoch wert. Nachdem Du ein Thema abgearbeitet hast und mit Deinen Karten zufrieden bist, kannst Du es oft, überall und schnell wiederholen.
Ein Riesen-Problem beim Lernen, egal wie gut die Lernmethode ist, ist die Langeweile. Nicht jedes Thema fesselt Dich gleichermaßen, es gibt nun mal auch weniger interessante und trockenere Themen. Genau aus diesem Grund habe ich angefangen, unterschiedliche Lernmethode zu nutzen.

Viel zu lesen für Gesundheits- und Krankenpfleger

Es ist wichtig, mehrere Quellen zu benutzen. Deine Unterlagen und Mitschriften aus dem Unterricht, unterschiedliche Lehrbücher und das Internet. Das gleiche Thema aus drei bis vier verschiedenen Quellen durchzulesen, deckt Schwerpunkte aus mehreren Perspektiven ab. Das wiederholende Lesen des gleichen Stoffes hilft natürlich auch dabei, das Wissen zu verankern. Ich empfehle sowohl medizingeprägte als auch pflegegeprägte Bücher zu nutzen. Im Internet gibt es zahlreiche sehr gute Seiten. Ich benutze überwiegend folgende:
www.medizin-kompakt.de
www.doccheck.com
www.eesom.com
http://user.medunigraz.at/helmut.hinghofer-szalkay/Pruef.htm
Und natürlich Wikipedia.

Zusammenfassen

Nach dem Lesen strukturierst Du das Thema in kleine Überschriften. Bei allen Krankheitsbildern bietet es sich an, nach dem sogenannten „DURST“-Prinzip vorzugehen: Definition und Diagnostik, Ursachen, Risikogruppen/Risikofaktoren, Symptomatik (Komplikationen) und Therapie. Am besten schreibst Du die Unterpunkte jeweils auf Karteikarten. An dieser Stelle kannst Du sehr gut bereits geschriebene Klausuren verwenden. Diese geben Dir eine klare Orientierung, was bei den schriftlichen Prüfungen am Ende dran kommen könnte.

Durchgehen

Nun stell Dir vor, Du hältst einen Vortrag. Dein Publikum? Das kritische Du! Geh Deine Karteikarten durch, achte dabei auf Vollständigkeit und Verständlichkeit. Behalte beim Wiederholen eine Reihenfolge deiner Karten ein, damit auch die unbeliebten Themen irgendwann sicher an der Reihe sind. Versuche, feste Zeiten zum Karten wiederholen zu bestimmen. Denn Wiederholen ist die Mutter des Lernerfolgs!

Die etwas andere Art der Wiederholung

YouTube bietet nicht nur Unterhaltung. Die Seite wird auch von vielen als Plattform für Lehrvideos genutzt. Schau bei jedem Thema nach, ob es dazu etwas Passendes auf YouTube gibt. So kannst Du auch an Tagen, an denen Du lustlos bist oder wenig Zeit hast, dank Lehrvideos eine kleine Wiederholungseinheit einlegen. Du wirst nicht zu jedem Thema der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ein Video finden.

Du kannst auch selbst eine gute Alternative zu den Karteikarten produzieren – und das mit ganz wenig Aufwand. Erstelle Deine eigenen, persönlichen Audiodateien! Du gehst Deine Karteikarten laut durch und nimmst dabei Deine Stimme auf.

Das ist ganz einfach mit folgendem Programm, das Du hier auf der Seite des IT-Newsmagazins Heise kostenlos downloaden kannst. Alternative Programme oder Apps sind natürlich genau so gut. Selbst die umfangreichsten Themen sind in wenigen Minuten aufgenommen. So kannst du nach und nach Deine eigene Gesundheits- und Krankenpfleger-Playlist erstellen. Damit kannst Du überall und immer wiederholen, ob Zuhause, vor dem Schlafengehen, auf der Toilette oder im Bus – und das ganz einfach und schnell. Du kannst mit dieser Methode in wenigen Minuten mehrere Themen durchgehen.

Lerngruppen

Ich kann am effektivsten alleine lernen. Besonders beim Lesen, Zusammenfassen, Karteikarten erstellen und Wiederholen benötige ich Ruhe. Ab einem gewissen Punkt ist jedoch eine Lerngruppe wesentlich effektiver. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee könnt Ihr Euch gegenseitig abfragen oder Themen vorstellen. Während man sich über ein Thema unterhält, tauchen oft gute Fragen auf und gemeinsam sind die Lücken schnell geschlossen. Hier wirst Du gezwungen sein, Dein Wissen über ein Thema komplett zu präsentieren. Danach wirst Du Dich sicherer fühlen und auch selbstbewusster. Die perfekte Vorbereitung auf die mündlichen Prüfungen.

Mit dem Examen erhältst Du dann die Erlaubnis zur Führung der geschützten Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger!

Foto: Farshid Ahmadi

Über Uns

Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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