Jeden Tag aufs Neue kommt das Team der Kinderstationen und der Kindernotaufnahme (Kinder ZNA) mit viel Elan zur Arbeit, um die kleinen und großen Patienten mit ihren Angehörigen zu versorgen. Diese Arbeit kann manchmal ganz schön anstrengend, nervenaufreibend, stressig und zermürbend sein. Schichtwechsel, Wochenendarbeit und plötzliches Einspringen gehören dazu. Es wird recht viel von der Pflege und dem gesamten Team gefordert. Da braucht es wenigstens einmal im Jahr einen Motivationsschub. Doch im vergangenen Jahr musste der leider ausfallen. Es gab keine Feier oder ähnliches, die Coronaregeln haben das verhindert.
In diesem Jahr läuft es zum Glück anders: Wie aus dem Nichts fanden meine Kollegen und ich uns im Mai in der WhatsApp-Gruppe mit dem Titel „Sommerfest im Kleingarten“ wieder. Unsere Stationsleitung, die gerade in Elternzeit ist, hatte die Initiative ergriffen, wenig später stand der Termin im August fest. Jeder im Team hatte ein Lächeln im Gesicht: Endlich mal wieder gemeinsam feiern, endlich mal wieder alle zusammen sein. Einfach quatschen, essen, trinken und es sich gut gehen lassen.
Ausgeklügelter Zeitplan
Ganz so einfach war es dann doch nicht: In unserem Bereich muss das Wochenende besetzt sein. Wir arbeiten im Schichtdienst und wir haben immer noch eine Pandemie. Wie also ausgelassen feiern?
Die Lösung, die unsere Leitung für uns organisierte, war perfekt. Sie lud uns in ihren Kleingarten ein. Und es wurde ein ausgeklügelter, Pandemie- und Schichtdienst-kompatibler Zeitplan erstellt.
Um 11 Uhr wurde das Kleingarten-Häuschen für den Brunch geöffnet. Ab 15 Uhr war Kaffee und Kuchen angesagt und am frühen Abend wurde dann die Kohle im Grill angefeuert. Auf den Stationen und in der Kinder-ZNA hingen Tabellen, wer wann kommt und wer was zum Essen und Trinken mitbringt. Allein vom Lesen der Tabellen bekam man Hunger und die Vorfreude auf das Fest stieg mit jedem Tag.
Sonnenschein für das Fest der Kinderklinik
Dann war der Tag endlich gekommen. Und wie immer, wenn die Kinderklinik feiert, schien selbstverständlich die Sonne. Der Weg zum Häuschen war mit bunten Luftballons gekennzeichnet. Gartenzwerg Hugo wurde als Türsteher angestellt und hatte die Aufgabe aufzupassen, dass alle gute Laune mitbringen. Selbstverständlich passte er auch auf, dass sich alle an die Coronaregeln hielten. Die Sahne auf dem Törtchen war die musikalische Unterhaltung. Denn das Gartenhäuschen liegt in der Nähe des Stadtparkes und dort wurde am Abend ein Konzert gegeben. Für uns Feiernde im Kleingarten war es so, als ob Rea Garvey nur für uns spielte. Der sommerliche Wind machte es möglich.
Es war ein schönes Fest, ein tolles Beisammensein, ein fantastischer Gaumenschmaus. Und hoffentlich dauert es nicht allzu lange, bis die nächste gemeinsame Feier steigt. Und an unsere Stationsleitung noch einmal herzlich ein riesiges Dankeschön für die Einladung und die tolle Location.
Foto: Christiane Langhals