Suchen Sie nach etwas?

Pflege braucht kein Mitleid: Was unseren Beruf ausmacht

Autor:
Mehrere Menschen halten sich gegenseitig an den Händen und formen einen Kreis als Zeichen für Zusammenhalt und Teamgeist.

Wie oft höre ich: ‚Das könnte ich nie, was du machst!‘. Doch Pflege ist mehr als Aufopferung – sie ist unverzichtbar. In meinem Beitrag zeige ich, was Pflegekräfte wirklich brauchen: bessere Arbeitsbedingungen, echte Wertschätzung und die Chance, unseren Beruf aktiv mitzugestalten. 

Was Pflege bedeutet

Was genau ist eigentlich Pflege und wofür steht sie? Pflege bedeutet, Menschen mit Fachwissen und gezielten Maßnahmen zu begleiten. Wir unterstützen Patient:innen dabei, ihre Gesundheit zu erhalten oder zurückzugewinnen. Dabei arbeiten wir eng mit Ärztinnen und Ärzte, Therapeut:innen und anderen Berufsgruppen zusammen. Unser Job ist geprägt vom Umgang mit modernster Technik und großartiger Teamarbeit.

Doch wie wird die Pflege in der Gesellschaft oft wahrgenommen? Viele denken, dass Pflege Aufopferung und bedingungslose Hingabe bedeutet. Dabei ist die jahrzehntelange Annahme, dass Pflegende sich völlig aufopfern und sich nicht weiterentwickeln wollen, falsch!

Ich höre immer wieder Sätze wie:

  • „Oh, wie hältst du das bloß aus?“
  • „Das könnte ich nie, was du machst.“

Viele Vorurteile haben wir Pflegende uns leider selbst zuzuschreiben – da wir uns in der Vergangenheit oft so präsentiert haben. Wir haben zu selten für unsere Rechte und unser Ansehen eingestanden.

Pflege braucht keine falsche Romantisierung oder Mitleid. Wir brauchen eine angemessene Entlohnung, bessere Arbeitsbedingungen und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das alte Bild der Pflege als „barmherzige Samariter:innen“ ist schon lange nicht mehr angemessen.

Das moderne Berufsbild der Pflege

Pflege ist die größte Berufsgruppe in Kliniken und Pflegeheimen. Seit der Corona-Pandemie hat sich das Bild der Pflege langsam verändert. Endlich wird unsere Arbeit stärker wahrgenommen und wertgeschätzt.

Doch das reicht nicht! Wir müssen unser Berufsbild weiter stärken. Ohne uns Pflegekräfte wäre die Versorgung von Patient:innen nicht möglich. Wir sind die Säulen der Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Warum Pflegefachkraft werden?

Pflegekräfte wählen diesen Beruf nicht, weil sie gern Stunden am PC sitzen, sondern weil sie mit Menschen arbeiten möchten. Doch im Moment haben viele von uns das Gefühl, kaum Zeit für unsere Patient:innen zu haben, da die Dokumentation die meiste Zeit in Anspruch nimmt.

Für alle, die sich fragen, warum sie Pflegefachkraft werden sollen:

  • Pflege bedeutet, einen sinnstiftenden Beruf auszuüben.
  • Du trägst Verantwortung für die Beratung und Versorgung von Patient:innen.
  • Du bist ein unverzichtbarer Teil unseres Gesundheitssystems.

Möchtest du wissen, welche Karrierechancen Pflegefachkräfte haben? Schau auf unserer Karriereseite oder entdecke weitere spannende Blogbeiträge über Berufsperspektiven in der Pflege

Warum Pflege mehr ist als Krankenpflege

Pflege bedeutet weit mehr, als nur medizinische Aufgaben zu übernehmen. Die moderne Pflege erfordert:

  • Kontinuierliche Weiterbildung,
  • Eigenverantwortung
  • und die Bereitschaft, das Berufsbild aktiv mitzugestalten.

Medizinische Fortschritte und gesellschaftliche Veränderungen fordern uns heraus. Doch sie bieten uns auch die Möglichkeit, unseren Beruf stetig weiterzuentwickeln. Pflege ist ein dynamischer, zukunftsorientierter Beruf.

Ein Appell an alle Pflegefachkräfte

Pflegekräfte sind unverzichtbar für die Gesellschaft. Ohne uns wäre eine sichere und umfassende Versorgung der Patient:innen nicht möglich. Doch um unseren Beruf langfristig attraktiv zu machen, brauchen wir bessere Bedingungen – und die erreichen wir nur gemeinsam.

Mein Appell an alle Pflegekräfte:

  • Erkenne, wie wichtig du für die Gesellschaft bist.
  • Setze dich für bessere Arbeitsbedingungen ein.
  • Lass uns gemeinsam für das Ansehen der Pflege einstehen.

Zusammen sind wir stark!

Teile gern diesen Artikel und informiere dich weiter: Warum erfahrene Pflegekräfte im Ruhestand so wichtig für unser Gesundheitssystem sind, erfährst du in einem weiteren Beitrag von mir.

Foto: Stock

Wjatscheslaw Schäfer

(Jahrgang 1984) arbeitet in Asklepios Klinik im hessischen Lich in der Nähe von Gießen. Dort ist er Bereichsleiter für Unfallchirurgie und Gynäkologie. Wjatscheslaw wurde in Kasachstan geboren und kam als Kind im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren als Krankenpfleger und ist seit einiger Zeit auch als Praxisanleiter tätig. Wjatscheslaw beschreibt sich als im Grunde gut gelaunten Menschen, der gerne an die Arbeit geht. Wenn mal etwas schiefgehe, helfe Jammern am Ende niemandem weiter, findet er. Deshalb lautet sein Motto: Kopf hoch, morgen ist ein neuer Tag. Und man sollte möglichst jeden genießen. In seiner Freizeit ist ihm das Training im Fitnessstudio wichtig. Und Zeit für Familie mit seinen vielen Geschwistern, Neffen und Patenkindern.


Schreibe einen Kommentar

Über Uns

Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

Letzte Beiträge

Blog via E-Mail abonnieren

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.