Die Corona-Pandemie verändert den Alltag in den Kliniken. Unser Pflegebotschafter Toni Leßmann arbeitet eigentlich in der Geriatrie, nun kümmert er sich um Corona-Patienten. Hier gibt uns Toni einen kleinen Einblick in seine Arbeit.
An unserem größten Klinikstandort in Hamburg in der Asklepios Klinik Nord haben wir in der vergangenen Woche das Elektivprogramm der Geriatrie auf null Prozent reduziert. Das heißt, alle verschiebbaren, nicht unbedingt sofort notwendigen Operationen und frührehabilitativen Behandlungen in der Geriatrie haben wir erst einmal abgesagt. Somit wurde meine geriatrische Station geschlossen. Dadurch wollen wir diese Risikopatienten schützen und gleichzeitig Personalkraft für die Corona-Krise bündeln.
Die Bereitschaft der Geriatrie-Teams, in der Corona-Krise zu unterstützen, ist überwältigend und verdient besondere Anerkennung! Einige geriatrische Patienten mussten leider in den sogenannten „Modulbau“ umziehen, da sie positiv auf das Virus getestet wurden. Der „Modulbau“ ist ein Bereich, der für besondere Situationen geschaffen wurde – etwa als Ausweichoption bei Baumaßnahmen oder eben bei Infektionslagen. Dort gibt es aktuell eine COVID-19-Station mit 20 Behandlungsplätzen und seit letztem Freitag auch eine Verdachtseinheit, also eine Station für Patienten, die unter Verdacht stehen, sich mit dem Virus infiziert zu haben. In dieser Verdachtseinheit haben wir weitere 20 Behandlungsplätze. Hier werden überwiegend Patienten aus der Zentralen Notaufnahme (ZNA) aufgenommen, bis das Testergebnis vorliegt. Zusätzlich kommen aber auch Verdachtsfälle von anderen Behandlungseinheiten hierher.
Es ist dramatisch, wie die Zahlen ansteigen. Wir stecken bereits in der Planung, eine dritte COVID-19- Station ans Netz zu nehmen – alles in enger Abstimmung mit unserem Infektiologen und der Klinikhygiene.
Ich persönlich bin sehr dankbar, diesen Blog zu haben, um den Alltag emotional zu verarbeiten. Außerdem hilft mir ein starkes Team – Kollegen, mit denen ich reden und auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann.
Wir als Pflegeteam können nur appellieren: „Wir bleiben für euch da, bleibt ihr bitte für uns zu Hause!“
Foto: Julia Nürnberg, Asklepios