Unsere Pflegebotschafter berichten über ihre Erlebnisse im Arbeitsalltag. Dabei begegnen ihnen ganz unterschiedliche Herausforderungen, die sie bewegen, aufwühlen oder auch zum Lachen bringen. In diesen Tagen gibt es ein Thema, das sie alle betrifft – und die Krankenhäuser an vorderster Front: In der Corona-Krise versorgen Ärzte und Pflegekräfte die Infizierten. Die Vorbereitungen in den Asklepios Kliniken laufen schon seit Wochen, es wird umgeräumt und geplant, es gibt neue Abläufe und Regeln in den Häusern. Unsere Pflegebotschafter sind mehr denn je in ihren Jobs gefragt, die Arbeitslast steigt. Wenn sie zwischendurch Zeit finden, notieren sie für uns, was um sie herum geschieht und wie sich ihr Alltag verändert.
Laura Böttcher, Asklepios Fachklinikum Lübben
„Das E-Mail-Postfach quillt über, täglich kommen neue Änderungen. Das Telefon klingelt gefühlt ununterbrochen. Die Patienten auf meiner Suchtstation sorgen sich. Der häufigste Satz ist momentan: „Was ist wenn…?“ Verunsicherung bei den Patienten, qualmende Köpfe beim Personal. Momentan herrscht eine Nachrichtenflut, der sich niemand entziehen kann. Und immer wieder überdenkt man selbst das eigene hygienische Verhalten. Sollte ich jetzt eine Maske tragen? Sollte ich mir doch nochmal die Hände desinfizieren? Fragen über Fragen. Doch die Informationsflut lässt uns auch kreativ werden: Stationsdekoration mal anders – siehe Foto! Leute, ich glaube fest daran: Wir schaffen das!“
Sandra Nobmann, Asklepios Klinik Altona
„Das Thema Corona ist natürlich auch in unserer Klinik in Altona allgegenwärtig. Glücklicherweise haben wir früh begonnen, umfassende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört vor allem die Einrichtung eines Ausgabelagers für Schutzmaterialien, um Diebstählen vorzubeugen. Damit behalten wir außerdem einen guten Überblick über Verbrauch und Bestand, um Personal und Patienten langfristig während der Pandemie gut schützen zu können. Auch haben wir frühzeitig eine separate Station für an COVID-19 erkrankte Patienten räumlich und personell den besonderen Anforderungen entsprechend ausgestattet. Das Pflegeteam wurde speziell gebrieft und hält hier die Stellung und unterstützt natürlich den Appell an die Bürger: Bleibt zu Hause!“
Wjatscheslaw Schäfer, Asklepios Klinik Lich
„Die Asklepios Kinik Lich hat den kompletten 1. Stock in eine Isolationsstation umgewandelt. Alle Verdachtsfälle und alle bestätigten Fälle kommen auf die Station im 1. Stock. Zudem steht am Haupteingang Security, die uns die Besucher fernhält. Es dürfen nur Mitarbeiter der Klinik rein. Eine Ausnahme wird für werdende Väter gemacht. Zudem hat unsere Zentrale Notaufnahme (ZNA) einen extra Eingang für Verdachtsfälle geschaffen. Ich bin in der Unfallchirurgie, dort habe ich im Moment recht wenig mit Corona zu tun. Das einzige ist, dass uns die Patienten fehlen, aufgrund der elektiven Absagen, also der Absage und Verschiebung von geplanten Eingriffen, wo immer das möglich ist. Und meine Station lebt schließlich von Operationen. Im Moment werden die Mitarbeiter auf allen Stationen eingearbeitet. Drei Tage auf der Intensivstation sind dabei Pflicht. Ziel ist es, bei einer Coronawelle überall arbeiten zu können. Ich würde sagen, dass wir in der Klinik ziemlich gut aufgestellt sind.“
Fotos: Laura Böttcher, Sandra Nobmann