Toni Leßmann leitet eigentlich eine geriatrische Station. Aber seine Station wurde geschlossen, er ist nun für COVID-19-Verdachtsfälle zuständig. Wie sieht seine Arbeit jetzt aus? Hier gibt Toni ein kleines Update.
Ich habe nun die fachliche Leitung der derzeitigen COVID-19-Verdachtseinheit übernommen. Führung bedeutet aber auf einmal nicht mehr Routine, sondern es bedeutet, neue Wege zu gehen und Informationsmedien zu nutzen, um mit seinen Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben.
Auch Mitarbeiter anderer Teams unterstützen auf der COVID-19-Verdachtseinheit. Deshalb habe ich eine tägliche Kurzschulung zum Thema Hygienemaßnahmen/Hygieneupdate ins Leben gerufen. So sind immer alle Kollegen auf demselben Stand. Auf diese Weise werden somit Fehlerquellen minimiert und die Infektionsrisiken für Patienten und Mitarbeiter nachhaltig gesenkt.
Da nicht mehr das gesamte Team wie zuvor zusammen auf einer Abteilung tätig ist und Informationen sich teilweise stündlich verändern, haben wir zudem eine Corona-Infogruppe über WhatsApp gegründet. Dort können wir die neuesten Informationen teilen. Und alle Kollegen können jederzeit Ängste, Sorgen und Fragen äußern, die sie bewegen.
Viele Corona-Patienten, die wir derzeit behandeln, weisen eine hohe Fallschwere auf. Das bedeutet, dass ihr Allgemeinzustand schlecht ist und sie sehr krank sind. Wie viele unserer älteren Patienten werden die Infektion möglicherweise nicht überleben? Das wiederum bringt mich zu dem Gedanken, wie ich zukünftig mit der psychosozialen Betreuung der Mitarbeiter umgehen kann… Deshalb habe ich die Pflegedirektion mit ins Boot geholt. Ich werde zeitnah weiter berichten!
Foto: Toni Leßmann