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„Hierbei ist es um mich geschehen“

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Ein junger Mann mit lockigem braunem Haar und Bart, lächelt freundlich in die Kamera. Er trägt ein graues Sweatshirt und steht mit verschränkten Armen vor einem hellen Hintergrund mit sanftem Farbverlauf.

Wenn Johannes Winter über psychiatrische Pflege spricht, dann tut er dies mit spürbarer Überzeugung und großem Know-how. Seit über 15 Jahren arbeitet er in diesem Bereich. Was als Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) auf Station 12.1 in der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen (APN) begann, wurde schnell zur Berufung.

Sein erster Kontakt mit psychisch erkrankten Menschen war direkt, intensiv und prägend. „Hierbei ist es um mich geschehen“, sagt er rückblickend über seine ersten Begegnungen auf Station. „Die Patient:innen haben mich total toll in ihre Stationsgemeinschaft aufgenommen“, erzählt Johannes im Asklepios-Podcast „Was heißt hier gestört?“. „Die Menschen dort hatten überhaupt keine Berührungsängste mit einem neuen Gesicht“, sagt er weiter.

Er habe schnell gemerkt, dass ihm die Interaktion mit Menschen liegt, besonders mit jenen die körperlich, geistig oder psychisch beeinträchtigt sind. „Ich komme gut mit ihnen ins Gespräch. Sie vertrauen mir, öffnen sich. Und ich kann ihnen helfen – als Teil der Behandlung.“

Diese Mischung aus herausfordernden und sehr berührenden Momenten hat Johannes überzeugt – und seinen Lebensweg verändert. Eigentlich hatte er ein Lehramtsstudium geplant. Doch mitten im FSJ entschied er sich um und begann die Pflegeausbildung vor Ort.

Vom FSJ zur Fachverantwortung

Nach seinem FSJ absolvierte Johannes seine Ausbildung am Bildungszentrum der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen und blieb dem Haus treu. Auf verschiedenen geschützten Stationen sammelte er fundierte Praxiserfahrung, bevor er zusätzlich angewandte Pflegewissenschaften studierte.

Seit 2018 gehört Johannes Winter zur Pflegedirektion der APN, wo er die Themen Gewaltprävention und Sicherheit verantwortet. In dieser Rolle hat er das Konzept SafeWards Plus mitentwickelt und baute eine eigene Fortbildungsreihe zum professionellen Deeskalationsmanagement nach dem ProDeMa-Ansatz auf.

Er möchte Pflegekräfte stärken, damit sie auch in belastenden Situationen ruhig, empathisch und sicher handeln. Dafür ist eine klare Haltung und ein strukturierter Handlungsrahmen notwendig.

Das Kollegium sieht in ihm einen erfahrenen Pflegeexperten für SafeWards Plus, der mit Fachwissen, Ruhe und Menschlichkeit überzeugt. Er macht keine Vorschriften, sondern hört zu, moderiert und motiviert.

Abschalten in der Natur, auftanken auf dem Rad

Der 35-Jährige lebt mit seiner Familie auf einem rund 200 Jahre alten Resthof in der Region Göttingen. Er ist Vater von zwei Jungs, mit denen er gerne kleine Abenteuer in der Natur, vor allem in den Wäldern der Umgebung erlebt.

Wenn er nicht gerade an neuen Fortbildungskonzepten arbeitet oder die Konfliktprävention im Stationsalltag weiterdenkt, renoviert er den Hof und hält das Haus instand. Bei Jedermannrennen wie der Tour d’Energie in Göttingen oder den Cyclassics in Hamburg tauscht er den Stationsalltag gegen Adrenalin und Asphalt. Für Johannes bedeutet das Rennradfahren abschalten, durchatmen und Kraft tanken.

Sein berufliches Motto: Sicherheit entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung. Genau das lebt er – auf Station, im Team und in der Fortbildung.

Wenn du mehr über Johannes Winter und das Konzept SafeWards Plus erfahren möchtest, dann bleib dran! Im nächsten Beitrag erfährst du, wie Haltung zur besten Form der Prävention wird.

Foto: APN

Über Uns

Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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