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Kennzahlen, ja bitte!

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Pflegekräfte und Klinikleitung analysieren Kennzahlen in einem Teammeeting in einem Asklepios-Krankenhaus.

Kennzahlen in der Pflege – klingt trocken? Ganz im Gegenteil! Sie zeigen uns, wo Prozesse gut funktionieren, wo Herausforderungen bestehen und wie wir Pflege zielgerichtet weiterentwickeln können. Warum sie im Pflegemanagement unverzichtbar sind und wie du sie sinnvoll einsetzt, erfährst du hier.

Inhalt:

Was sind Kennzahlen in der Pflege überhaupt?
Warum sind Kennzahlen für Abteilungsleitungen so wichtig?
Pflegekennzahlen sinnvoll nutzen: So geht’s!
Fazit: Von der Zahl zur Verantwortung

 

In einer zunehmend komplexen und dynamischen Pflegewelt gewinnen Pflegekennzahlen (Key Performance Indicators, kurz KPIs) immer mehr an Bedeutung. Für das Management in der Pflege sind sie nicht nur ein nüchternes Steuerungsinstrument, sondern ein essenzielles Werkzeug, um Pflegequalität zu sichern, Ressourcen effizient zu nutzen und den Anforderungen von Patient:innen, Angehörigen, Trägern und Kostenträgern gerecht zu werden.

Was sind Kennzahlen in der Pflege überhaupt?

Kennzahlen im Gesundheitswesen sind messbare Größen, die einen konkreten Sachverhalt in Zahlen ausdrücken. In der Pflege können das zum Beispiel sein:

  • Pflegepersonalquote
  • Pflegeaufwand pro Patient:in
  • Ausfallquote
  • Überstundenanzahl
  • Pflegequalität (z.  B. Dekubitusrate, Sturzrate)
  • Mitarbeiterfluktuation
  • Fachkräftequote

Diese Kennzahlen lassen sich regelmäßig erheben, vergleichen und auswerten – und bilden damit die Grundlage für strategische Entscheidungen im Pflegealltag.

Für die richtige Interpretation von KPIs sind strukturelle Grundkenntnisse der Organisation Krankenhaus von elementarer Bedeutung.

Warum sind Kennzahlen für Abteilungsleitungen so wichtig?

  1. Transparenz schaffen

Pflegekennzahlen machen Abläufe, Leistungen und Ergebnisse sichtbar. Sie helfen dabei, subjektive Eindrücke durch objektive Fakten zu ersetzen. So lässt sich beispielsweise belegen, ob eine erhöhte Belastung tatsächlich zu mehr Überstunden führt oder ob die Pflegequalität konstant bleibt.

  1. Frühwarnsystem für Probleme

Steigen zum Beispiel die Krankentage im Pflegeteam innerhalb kurzer Zeit stark an, kann dies auf Überlastung, ein schlechtes Betriebsklima oder eine unzureichende Dienstplanung hinweisen. Wer Pflegekennzahlen rechtzeitig analysiert, kann Kosten und Qualitätsverluste vermeiden.

  1. Ressourcen gezielt einsetzen

Ein effizienter Personaleinsatz in der Pflege ist nur möglich, wenn klar ist, wo genau der quantitative und qualitative Bedarf liegt. Kennzahlen helfen dabei, Stellenprofile anzupassen, Fortbildungen gezielt zu planen und Pflegeprozesse zu optimieren.

  1. Pflegequalität kontinuierlich sichern

Regelmäßige Auswertungen zu Stürzen oder Dekubitusfällen geben Hinweise auf Schwachstellen im Pflegeprozess. So wird Qualitätsmanagement nicht zur einmaligen Aktion, sondern zur kontinuierlichen Aufgabe.

  1. Argumentationsgrundlage für Führungskräfte

Wer mit aussagekräftigen Pflegedaten arbeitet, kann sachlich, messbar, transparent und wirksam argumentieren. Gerade in Zeiten knapper Budgets und Ressourcen ist es entscheidend, um Investitionen in Pflegekräfte und Prozesse zu rechtfertigen.

Pflegekennzahlen sinnvoll nutzen: So geht’s!

Damit Kennzahlen wirklich helfen, müssen sie:

  • zielgerichtet ausgewählt werden,
  • regelmäßig erhoben und überprüft werden,
  • korrekt interpretiert werden,
  • verständlich aufbereitet und kommuniziert werden,
  • konsequent in Entscheidungen einfließen.

Es reicht nicht aus, Pflegestatistiken zu sammeln. Wichtig ist, daraus Erkenntnisse zu gewinnen – und konkrete Handlungen abzuleiten.

Fazit: Von der Zahl zur Verantwortung

Kennzahlen in der Pflege sind mehr als nur Tabellen und Diagramme. Sie sind ein Spiegel unserer Arbeit, ein Kompass für Entscheidungen und ein Werkzeug, um Pflege aktiv zu gestalten. Für Abteilungsleitungen heißt das, Verantwortung zu übernehmen, analytisch zu denken und mutig zu handeln. Denn gute Pflege braucht mehr als nur Herz – sie braucht auch Verstand.

Foto: Adobe Stock

Caroline Runge

Caroline Runge (Jahrgang 1989) arbeitet mit viel Leidenschaft und Herzblut. Seit dem 1. Juli 2024 ist sie von der Neurochirurgischen Abteilung in die Pflegedirektion gewechselt und hat dort die Position der Abteilungsleitung übernommen. Caroline ist ihrer Passion treu geblieben. Sie hat bereits ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin 2011 in der Asklepios Klinik Altona abgeschlossen. Und ihr praktisches Examen auf der Neurochirurgischen Station absolviert, die sie bis Ende Juni 2024 geleitet hat. Während ihrer beruflichen Laufbahn besuchte Caroline Fortbildungen, stets mit dem Blickwinkel, sich weiterzuentwickeln. Denn Stillstand ist für sie Rückschritt. Daher absolvierte sie 2012 bereits die Weiterbildung zur Praxisanleiterin. Kurz darauf folgte der Lehrgang zur Wundexpertin ICW. 2020 starte Caroline die Fachweiterbildung „Leitung von Organisationseinheiten in der stationären Gesundheitsversorgung“, die sie im März 2022 erfolgreich abschloss. Parallel machte Caroline eine Coaching-Ausbildung. Aktuell studiert sie seit Mai 2023 nebenberuflich Pflegemanagement an der Apollon Hochschule in Bremen. Wenn Caroline nicht gerade Leckereien wie Torten oder Kekse kreiert, entspannt sie bei einer Meditationseinheit, einem guten Buch oder besucht Seminare zum Thema Persönlichkeitsentwicklung.


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Über Uns

Wir sind Pflege! Denn mit mehr als zwei Millionen Patient:innen sind die Asklepios Kliniken eines der größten Gesundheits-unternehmen in Deutschland. Mehr als 67.000 Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Einsatz - ein großer Teil von ihnen als Pflegekräfte.
Auf diesem Blog erzählen einige von ihnen aus ihrem Alltag in einer der bundesweit rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios. Wie sie arbeiten und was sie bewegt, lesen Sie hier.

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